Ziele
Eines der Ziele der DeGAG ist die Wissensverbreitung zum Thema „Arterielle Gefäßsteifigkeit“, um der breiten Masse der Ärzte dieses neue Instrument anhand zu geben.
Die Kernfragen sind:
Eines der Ziele der DeGAG ist die Wissensverbreitung zum Thema „Arterielle Gefäßsteifigkeit“, um der breiten Masse der Ärzte dieses neue Instrument anhand zu geben.
Die Kernfragen sind:
Die reversible Dehnbarkeit ist die wichtigste mechanische Eigenschaft der Aorta. Dadurch erfolgt die Umwandlung eines zyklisch-pulsatilen Blutflusses in eine kontinuierlich-phasische Strömung (Windkesselfunktion). Mit Auswurf des Blutvolumens aus dem linken Ventrikel wird die Aorta passiv gedehnt und das ausgeworfene Blutvolumen gespeichert. Ebenfalls wird die dabei entstehende Druckwelle gepuffert und damit die hydraulische Anforderung an den linken Ventrikel reduziert. Der Schluss der Aortenklappe sowie die elastische Retraktion der Aorta verhindern einen abrupten Blutdruckabfall. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, besitzt die Aorta elastische Eigenschaften.
Mit zunehmendem Alter sowie unter dem Einfluss weiterer – insbesondere klassischer kardiovaskulärer Risikofaktoren – kommt es zu einer Zunahme der Gefäßsteifigkeit. Dabei führt die Zunahme der arteriellen Gefäßsteifigkeit ihrerseits zu charakteristischen Veränderungen der Hämodynamik (Abbildung). Die Entwicklung der arteriellen Hypertonie im mittleren und fortgeschrittenen Lebensalter ist pathogenetisch eng mit der Zunahme der arteriellen Gefäßsteifigkeit verknüpft.
Die Untersuchung der arteriellen Gefäßsteifigkeit liefert wertvolle Hinweise auf das Vorliegen von funktionellen Veränderungen der arteriellen Gefäßfunktion. Dabei ist für verschiedene Messgrößen, wie z. B. Pulswellengeschwindigkeit und Augmentationsindex gezeigt worden, dass sie einen hohen prädiktiven Wert für das Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen haben. Dabei ist der prädiktive Wert dieser Messgrößen den klassischen Risikogröße, wie z.B. Blutdruck und Alter, überlegen und kann darüber hinaus den prädiktiven Wert von Risikosscore, wie z.B. Framingham-Score, weiter erhöhen.
Bei dem Management von Patienten der arteriellen Hypertonie erweitert die Untersuchung der Gefäßsteifigkeit die Quantifizierung des kardiovaskulären Risikos und markiert das Vorliegen eines hypertensiven vaskulären Endorganschadens. Entsprechende Empfehlungen zur Untersuchung der arteriellen Gefäßfunktion wurden in die letzten Empfehlungen der Europäischen Gesellschaften für Hypertonie (ESH) und Kardiologie (ESC) zum Management von Patienten mir arterieller Hypertonie aufgenommen.
Ebenfalls liefern die Funktionsparameter der arteriellen Gefäßfunktion wichtige Einblicke in die kardiovaskuläre Funktion (Augmentationsindex) und können dazu beitragen, die kardiovaskuläre Differentialtherapie zu optimieren.
Die Parameter der arteriellen Gefäßsteifigkeit sind eng mit dem kardiovaskulären Risiko verbunden. Daher ist die Bestimmung bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren sinnvoll. Darüber hinaus ist sollte nach kardiovaskulären Risikofaktoren gefahndet werden, wenn die Untersuchung der Gefäßfunktion auf eine erhöhte arterielle Gefäßsteifigkeit hinweisen.
Für Patienten mit arterieller Hypertonie ist die Untersuchung der arteriellen Gefäßfunktion bereits in die Empfehlungen der Europäischen Gesellschaften für Hypertonie (ESH) und Kardiologie (ESC) aufgenommmen worden
Wegen ihres nicht-invasiven Charakters sowie der einfachen Handhabung haben sich die Bestimmung von Pulswellengeschwindigkeit und Augmentationsindex als Parameter zur Untersuchung der arteriellen Gefäßfunktion etabliert. Dabei ist die Bestimmung der Pulswellengeschwindigkeit ist die klassische Methode, und stellt trotz Ihres ‚Alters’ den Goldstandard zur Abschätzung der aortalen Gefäßsteifigkeit dar. Der Augmentationsindex quantifiziert den Einfluß der reflektierten Pulswelle auf die aortale Druckkonfiguration. Darüberhinaus gibt es eine Vielzahl direkter und indirekter Indizes um die arterielle Gefäßsteifigkeit zu quantifizieren.